Die Schossterrassen
Die Schlossterrassen entstanden in ihrer heutigen Form während der letzten Phase des Wiederaufbaus des Schlosses nach den Schäden des Zweiten Weltkriegs angelegt (der Wiederaufbau dauerte von den 1950er bis in die 1980er Jahre). Ihr Bau stand im Zusammenhang mit der Gestaltung des an dieses Denkmal angrenzenden Geländes.
Stanisław Latour, der Autor des Projekts, schrieb: „…entlang des nördlichen und östlichen Flügels wurden Aussichtsterrassen angelegt, die durch eine Steinbalustrade aus Sandstein von den begrünten Erdhängen getrennt sind“. Ihm zufolge wurde der Steilhang an der Ostseite, auf dem sich ein Teil der Terrasse befand, „aus den Trümmern gebildet, die nach der Zerstörung der zuvor hier vorhandenen städtischen Gebäude infolge von Luftangriffen entstanden waren“. Die Überreste der ehemaligen Bebauung dienten der technisch-strukturellen Verstärkung des Steilhangs. Der städtebauliche Entwurf sah auch den Bau einer Terrasse vor, die von einer neuen Stützmauer entlang des Südflügels gestützt wurde. Das realisierte Konzept war eine Weiterentwicklung und Abänderung einer Designstudie, die bereits 1961 erstellt worden war.
Aufgrund des sich verschlechternden technischen Zustands wurden die Terrassen Ende des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts geschlossen. Seitdem sind sie für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Ihre Modernisierung wurde durch das Projekt „Umfassende Entwicklung der Terrassen und Wiederaufbau des Nordflügels des Schlosses der pommerschen Herzöge in Stettin“ ermöglicht.
In der ersten Phase des Projekts – das 2024 abgeschlossen und von der EU im Rahmen des Regionalen Operationellen Programms der Wojewodschaft Westpommern 2014-2020 kofinanziert wurde – wurden die östlichen und südlichen Terrassen modernisiert. Sie wurden umgebaut und mit Pfählen und Injektionen verstärkt. Die östliche Terrasse wird durch 160 Mikropfähle stabilisiert. Weitere 103 Mikropfähle wurden eingesetzt, um einen schützenden Vorhang zu errichten, der die Schlossterrasse von dem sich in Privatbesitz befindlichen Teil des Steilhangs trennt.
Granitpflaster, ein rekonstruierter Zaun, eine neue Landschaftsgestaltung (u.a. Pergolen, Bänke, stilisierte Lampen mit Greifen, ein Springbrunnen mit dem Kopf eines pommerschen Greifens), Blumenbeete und Blumentöpfe mit geometrisch gestalteten Grünpflanzen – all das schafft eine eindrucksvolle Umgebung für das Schloss von der Kuśnierska Straße (Südterrasse) und vom Oderfluss (Ostterrasse) aus.
Dank spezieller Rampen und einer automatischen Plattform sind die Terrassen nun auch von der Kuśnierska Straße aus für Menschen mit Behinderungen zugänglich.
Die erste Phase der Investition umfasst auch die Modernisierung des Untergeschosses unter den Terrassen sowie des Süd- und Ostflügels.
Die Modernisierung der Nordterrasse ist Teil der zweiten Phase des Projekts, die im Jahr 2025 abgeschlossen werden soll.