Pommersche Funeralia

Die in der Ausstellung präsentierten Epitaphe sind wertvolle und interessante Denkmäler der alten pommerschen Kunst, verbunden mit der über 450-jährigen Geschichte des Protestantismus in Pommern. Sie stammen aus Kirchen auf dem Gebiet des heutigen Mittel- und Westpommern (derzeit in den Sammlungen des Museums für Mittelpommern in Słupsk, Depositum des Schlosses der pommerschen Herzöge in Stettin). Gegenstände, die das Gedenken an die Verstorbenen begleiten, können eine Grundlage zum Verständnis der Bräuche und Traditionen der ehemaligen Bewohner dieser Gebiete bieten. Sie zeugen auch vom Reichtum der christlichen Kultur und der Kunstfertigkeit der pommerschen Handwerker.

Das Epitaph als Form des Gedenkens an einen Verstorbenen tauchte in der Antike auf. Ursprünglich war es eine Tafel, auf der Sentenzen und Informationen über den Verstorbenen verzeichnet waren. Seit dem Mittelalter befand sich in beinahe jeder Stadt und jedem Dorf des christlichen Europa ein Kirchhof. Für die Geistlichkeit, wichtige Persönlichkeiten, Wohltäter der Kirche und ihre Kinder waren Plätze in den Krypten der Kirchen bestimmt. Zur Erinnerung an die dort ruhenden Personen wurden an den Kirchenwänden Epitaphe angebracht. Von den einfachsten, auf denen nur Name und Lebensjahre des Verstorbenen standen, bis hin zu monumentalen skulpturalen Kompositionen, die auch dessen Verdienste und Errungenschaften, sein Porträt, Stammtafeln, theologische und allegorische Bilder enthielten.

Nach der Zeit des Mittelalters kamen Epitaphe erneut im 15. und 16. Jahrhundert auf. Sie wurden aus Holz, Stein und Metall hergestellt. Mit jeder neuen Dekade nahmen sie immer prächtigere Formen an. Der Höhepunkt der Entwicklung des Epitaphs entfällt auf die Barockzeit – das 18. Jahrhundert. Damals dauerten Begräbnisse oft wochenlang. Zu dieser Gelegenheit wurde die Kirche geschmückt. Auf dem Katafalk wurde der mit Beschlägen geschmückte Sarg oder Sarkophag aufgebahrt und der Gottesdienst war mit einer eigens komponierten Musik und Trauerreden ausgestaltet. Die Consolatio – der Leichenschmaus –  dauerte mehrere Tage.

Die pommerschen Epitaphien entstanden hauptsächlich in protestantischen Kreisen. Schon seit den Zwanzigerjahren des 16. Jahrhunderts waren die reformatorischen Ideen Luthers nach Pommern gelangt und seit dem Landtag von Treptow an der Rega im Jahr 1534 prägte der Protestantismus die pommersche Geschichte entscheidend mit. Erst der Zweite Weltkrieg, in dessen Folge ein großer Teil Pommerns an Polen fiel, führte zu einer Veränderung. Jetzt ließ sich mit den polnischen Umsiedlern in den Gebieten von Stettin bis Danzig eine überwiegend katholische Bevölkerung nieder. Die Annahme der evangelischen Konfession in Pommern war mit Veränderungen im Bereich der Kunst verbunden. Die Ablehnung der Heiligenverehrung bewirkte eine stärkere Verbreitung allegorischer Motive, in denen Personifizierungen von Tugenden und antike Götter, die abstrakte Begriffe wie Zeit, Heldentum, Frömmigkeit illustrieren, Träger von Informationen waren.

Bis zu den Zeiten des Zweiten Weltkriegs waren die meisten pommerschen Kirchen voll von Andenken an die Verstorbenen. Erst die Kriegsverluste und spätere Zerstörungen dezimierten dieses Erbe. Heute sind nur noch vergleichsweise wenige Relikte erhalten, die sich überwiegend in Museumssammlungen befinden.

Die pommerschen Epitaphien entstanden hauptsächlich in protestantischen Kreisen. Schon seit den Zwanzigerjahren des 16. Jahrhunderts waren die reformatorischen Ideen Luthers nach Pommern gelangt und seit dem Landtag von Treptow an der Rega im Jahr 1534 prägte der Protestantismus die pommersche Geschichte entscheidend mit. Erst der Zweite Weltkrieg, in dessen Folge ein großer Teil Pommerns an Polen fiel, führte zu einer Veränderung. Jetzt ließ sich mit den polnischen Umsiedlern in den Gebieten von Stettin bis Danzig eine überwiegend katholische Bevölkerung nieder. Die Annahme der evangelischen Konfession in Pommern war mit Veränderungen im Bereich der Kunst verbunden. Die Ablehnung der Heiligenverehrung bewirkte eine stärkere Verbreitung allegorischer Motive, in denen Personifizierungen von Tugenden und antike Götter, die abstrakte Begriffe wie Zeit, Heldentum, Frömmigkeit illustrieren, Träger von Informationen waren.

Bis zu den Zeiten des Zweiten Weltkriegs waren die meisten pommerschen Kirchen voll von Andenken an die Verstorbenen. Erst die Kriegsverluste und spätere Zerstörungen dezimierten dieses Erbe. Heute sind nur noch vergleichsweise wenige Relikte erhalten, die sich überwiegend in Museumssammlungen befinden.