Schlossmusik

Musik war im herzoglichen Schloss zu Stettin von Anfang an präsent – sie erklang um das Gebäude herum, gespielt von Wander- und Volksmusikern, und sie erfüllte mit ihrem Klang die Schlossräume: bei Festmahlen, Gottesdiensten und verschiedenartigen Feierlichkeiten unter Beteiligung von Vertretern des Greifengeschlechts. Die bedeutendste musikalische Persönlichkeit am herzoglichen Hof war Philipp Dulichius (1562–1631), der „pommersche Orlando di Lasso“, ein Kapellmeister ganz nach dem Ansprüchen des Kunstmäzens Philipps II. Jahrhundertelang arbeiteten Musiker wie Dulichius nicht nur am Stettiner Hof, sondern unterrichteten auch im benachbarten Herzoglichen Pädagogium und schufen Kirchenmusik für die nicht weit entfernte Marienkirche.

Mit dem Ende der Greifendynastie teilte die Schlossmusik das Schicksal des Gebäudes, das nach und nach an Bedeutung für das Kulturleben verlor, sondern vor allem administrative und militärische Aufgaben erfüllte.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gewann das Musikleben im Schloss der pommerschen Herzöge dank unzähliger Veranstaltungen seinen Glanz zurück. Die Frühjahrsgitarrenkonzerte, der Musikalische Herbstsalon, die Sonntagsmatineen, die Mondlicht-Musikabende auf dem Schloss – dies sind nur einige Titel der regelmäßigen Musikveranstaltung, die heute nicht mehr von diesem Ort wegzudenken sind. Alte Musik, orthodoxe Kirchenmusik, Folklore, Rock – kaum eine instrumentale oder vokale Musikgattung, die nicht in den historischen Sälen und Höfen erklungen wäre. Das Schloss der pommerschen Herzöge unterstützt auch ungewöhnliche Initiativen wie Livemusik zu Open-Air-Vorführungen von Stummfilmen.