Œladami ksiš¿št pomorskich
In den Fußstapfen der Pommerschen Herzöge
 
     
 

FRANZBURG

 

Lage:

Kleinstadt zwischen den Städten Stralsund, Barth und Grimmen, an einem kleinen Flüsschen, der Blinden Trebel, gelegen

Schloss und Kirche:

  • 1231 Gründung des Zisterzienserklosters Neuenkamp durch den Fürsten Wizlaw I. von Rügen
  • 1535 Säkularisation des Klosters -> die Klosterbauten wurden fast gänzlich abgetragen, Umbau eines erhalten gebliebenen Arms vom Querhaus der ehemaligen Klosterkirche zur Schlosskapelle
  • 1569 erhielt Herzog Bogislaw XIII. nach dem Tod seines Vaters Herzog Philipp I. die Ämter Neuenkamp und Barth
  • 1580 Bogislaw lässt sich nach Hochzeit mit der wohlhabenden Witwe Clara von Braunschweig-Lüneburg in Neuenkamp ein repräsentatives Renaissance-Schloss errichten -> Zu Ehren des Schwiegervaters Franz von Braunschweig-Lüneburg nun Franzburg genannt
  • 1587 wurde die geschlossene, dreistöckige Vierflügelanlage mit einem etwa 50x40 Meter großen Innenhof fertiggestellt. An den Ostflügel des Schlosses schloss sich die Kapelle an, aus dem Westflügel ragte ein Turm hervor.
  • Zum Schloss gehörten zahlreiche Wirtschaftsbauten, geschützt durch Wallgräben und Mauern
  • 1583 Umgestaltung der Schlosskirche nach dem Vorbild der Schlosskapelle zu Stettin; es wurden zweigeschossige Emporenreihen an den Längsseiten sowie ein Tonnengewölbe mit Stichkappen eingebaut

Gründung der Stadt:

  • 1587 Gründung einer Stadt durch Bogislaw XIII. mit dem Ziel, eine wirtschaftliche Konkurrenz gegenüber Stralsund zu schaffen
  • Stadt sollte nach dem Vorbild der Adelsrepublik Venedig organisiert werden (hier sollten vorwiegend Handwerker, Künstler und Adelige wohnen, landwirtschaftliche Tätigkeit war den Bewohnern strikt untersagt)
  • Eine Wollmanufaktur wurde eröffnet, der Herzog ließ Wohnhäuser bauen (zunächst entlang der Alten Heerstraße, später die Neustadt)
  • 1605 verließ Bogislaw Franzburg. Unter seinen Nachfolgern Philipp Julius und Bogislaw XIV. beginnt der allmähliche Niedergang der jungen Stadt
  • 1627 Unterzeichnung der "Franzburger Kapitulation" ® Einmarsch kaiserlicher Truppen in Pommern
  • Zerstörung des Schlosses und Schließung der Manufaktur, die Einwohnerzahl sinkt von ca. 600 (1600) auf 70 (1670)
  • Ein weiteres Wachstum des Ortes erfolgte erst im 18.Jh., heute hat Franzburg weniger als 2000 Einwohner

Literatur- und Bildquellen:

  • Ewe, Herbert: Das alte Bild der vorpommerschen Städte, Weimar 1996, S.54-58, Abbildungen: S.55,56,57.
  • Handbuch der historischen Städten Deutschlands, Band 12 Mecklenburg/ Pommern, hrsg. von Helge Bei der Wieden und Roderich Schmidt, Stuttgart 1996.
  • Hoffmeister, Kurt: Franzburg. Eine schwierige Stadtgründung durch Bogislaw XIII., Stralsund 1937, Abb. S. 15.
  • Hoffmeister, Kurt: Zur Baugeschichte Franzburgs, in: Monatsblätter der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde, 50.Jg., 1936, S.20-26.
  • Abb. der Kirche: www.gutshaeuser.de/schloesser/franzburg, www.vorpommern-infoweb.de/franzburg

Bearbeiterin: Sandra Klaus