Œladami ksiš¿št pomorskich
In den Fußstapfen der Pommerschen Herzöge
 
     
 

DAS SCHLOSS DER POMMERSCHEN HERZÖGE
IN SZCZECIN (STETTIN)

P³yta erekcyjna z 1538 r. ufundowana przez Barnima XI, przedstawia dziewiêciopolowy kartusz herbowy Ksiêstwa Pomorskiego
 
Zamek - Dziedziniec Menniczy, widok z Wie¿y Dzwonów
 
Zamek - Wie¿a Dzwonów, widok od ul. Korsarzy
 

Wer ins Stadtzentrum von Stettin über die Oderbrücken gelangt, der sieht den über die Stadt herausragenden Massivbau des gotischen Doms und eine hellgraue Silhouette des Renaissanceschlosses mit den grünen Helmen der Türme, den ehemaligen Sitz der Herzöge aus dem pommerschen Geschlecht der Greifen.

Über ein halbes Jahrtausend lang regierten die Greifen über den südlichen Teil der Ostsee, über die beiderseits der Oder gelegenen Gebiete, die sich westlich der Insel Rügen bis Pyrzyce (Pyritz) im Süden und bis zur Stadt Lauenburg im Osten erstreckten. So hat das Herzogtum Pommern, dessen letzter Herzog, Bogislav XIV. im Jahre 1637 während des Dreißigjährigen Krieges ohne Nachfolger gestorben ist, ausgesehen.

Der Westfälische Frieden (1648), der dem Krieg ein Ende gesetzt hat, teilte das Herzogtum in den westlichen Teil mit Wollin und Stettin, den für beinahe 100 Jahre die Schweden übernahmen, und in den östlichen Teil mit Stargard Szczeciñski (Stargard in Pommern), Koszalin (Köslin), S³upsk (Stolp), der an Brandenburg überging, auf.

Mehr als fünf Jahrhunderte - das ist ein großer Abschnitt in der Geschichte. Das Herzogtum umfasste Gebiete an der Kreuzung der Ost-West sowie Nord-Süd-Verbindungen. Es bot günstige Voraussetzungen zur Gründung von Städten und Dörfern und war aus militärischer Sicht wenig befestigt. So sollte es einen nicht wundern, dass zur Zeit seiner Gründung das Polen Mieszkos I. und des Schiefmunds, das Sachsenland Heinrichs des Löwen, das Dänemark der Könige Waldemar II. und Kanut VI. sowie Brandenburg, mit dem es später im permanenten Krieg war, versucht haben, sich das Herzogtum unterzuordnen.

Da die Greifen eine sehr verzweigte Dynastie bildeten, wurde ihr Land immer wieder geteilt und wiedervereinigt, und einzelne Familienlinien hatten ihre Sitze in Wolgast (Wo³ogoszcz), S³upsk (Stolp) und Szczecin (Stettin). In den Zeiten der Einigung und der Blüte war Stettin die Hauptstadt. Zu jener Zeit war das Schloss in Stettin das politische und administrative Zentrum des Herzogtums.

Auf der Schlossanhöhe gab es schon im Mittelalter eine slawische Burg mit gut ausgebauten Wehranlagen. Als der Bischof Otto von Bamberg, Apostel von Pommern, 1124 im Auftrag Bogislaws Schiefmund mit der ersten Christianisierungsmission nach Stettin kam, stand hier ein Tempel des slawischen Gottes Triglaw und eine Holzburg des Herzogs Wratislaw I., des Familiengründers, der seinen Hauptsitz damals in Kamieñ Pomorski (Cammin) hatte.

Die Burg Wratislaws wurde nach über 100 Jahren von Barnim I. dem Guten ausgebaut, der Oderpommern von dänischer Oberhoheit befreite und die Hauptstadt seines Staates von Usedom nach Stettin verlegte, das zu damaliger Zeit eine Stadtrepublik war. Barnim heiratete die Tochter des schwedischen Königs Erik X., Marianne, nannte sich "Herzog zu Stettin " und verlieh an Stettin Magdeburger Rechte (1243).

Im Jahre 1346 begann sein Enkelsohn, Barnim III. der Große, unter Verletzung der Rechte des Stettiner Patriziats, auf der Schlossanhöhe das so genannte "Steinhaus" zu bauen. In der Stadt rief dies Unruhen hervor, aber das Patriziat wurde durch die herzogliche Macht in die Knie gezwungen. Auf der Anhöhe, neben dem Steinhaus, wurde damals die Hl.-Otto-Kapelle erbaut, die auch eine herzogliche Grabstätte war, und an der Stelle, wo heute der Südflügel des Schlosses steht, wurde das so genannte "Große Haus" mit einem Fangelturm errichtet. Das waren die Anfänge des heutigen Schlosses.

Im Jahre 1428 kam es in Szczecin (Stettin) zu Unruhen der Armen und der Handwerker, die sich gegen den Stadtrat richteten. Der Aufruhr wurde damals vom damaligen Herzog Kasimir V. erstickt, der von den Stadträten eine erhebliche Geldsumme für den Ausbau und die Befestigung des Schlosses als Spende erhielt. Daraufhin wurde mit den Arbeiten am Schloss begonnen.

Aber der Ausbau erfolgte erst zu der Regierungszeit Bogislaws X. des Großen, der 1474 die Macht übernahm und der das seit der Zeit Barnims I. geteilte Herzogtum Pommern wieder vereinigte und Stettin zu seiner Hauptstadt machte. Im Jahre 1491, heiratete er Anna Jagiellonka, die Tochter des polnischen Königs Kasimir Jagielloñczyk, und feierte die größte Hochzeit in der Geschichte des Schlosses.

Bogislaw X., der den Titel des Reichsherzogs erwarb, hatte zahlreiche Kontakte zu den Kaiserhöfen Europas; ebenso zum päpstlichen Rom. In seinem Staat führte er Reformen durch, die das Land und seine Macht stärkten. Das Schloss wurde zu seiner Residenz. Zu seiner Zeit ist das so genannte "Große Haus" entstanden, der heutige Südflügel.

Im Jahre 1530 wurde das große Haus durch einen Brand zerstört. Sein Umbau, von Barnim I. eingeleitet, dauerte 7 Jahre. Damals entstand ein noch mächtigeres und reich verziertes Gebäude, mit zwei Stockwerken, Satteldach und Uhrenturm. Mit dem Bau des Ostflügels wurde ebenfalls begonnen.

Das waren schon Jahre des Protestantismus. Im Jahre 1568 übergab Barnim XI. die Macht über Stettin an seinen in Greifswald ausgebildeten Neffen, den Titelbischof von Kamieñ Pomorski (Cammin) - Johann Friedrich, der in den Jahren 1573-1582 das Schloss im Renaissancestil umbauen ließ. Das Steinhaus von Barnim III. und die Hl.-Otto-Kirche wurden abgetragen, der spätgotische Südflügel blieb monumental, der Ostflügel wurde erhöht und der Nord- und Westflügel erbaut. Der geräumige Innenhof, in den vom Süden ein mit der herzoglichen Wappentafel verziertes Tor führte, wurde auf diese Weise von allen Seiten umschlossen. Im Nordflügel entstand eine Schlosskappelle (der heutige Bogislaw-Saal). Im Schloss und in angelegenen Gärten wurden Wasserleitungen verlegt.

Anfang des 17. Jahrhunderts regierten in Stettin Philipp II. und Franz I., die beide gut ausgebildet waren. Außerdem waren sie Kunstliebhaber und -mezäne. Hinter dem Ostflügel erbauten sie einen zwei Stockwerke hohen Museumsflügel, wobei ein zweiter (kleiner) Schlossinnenhof entstand. Im neuen Gebäude, im Erdgeschoss, errichteten sie eine Wagengarage und eine Rüstkammer und auf den Etagen eine Bibliothek und Räumlichkeiten für Natur- und Kunstsammlungen.

Nach dem Aussterben der Greifendynastie (1637) und dem Fall des Herzogtums Pommern, war das Schloss Sitz des schwedischen Statthalters. Der König von Schweden, Karl XI., wusste die Tapferkeit der Einwohner Stettins im Krieg gegen Brandenburg (1659) zu schätzen und verlieh dem Stadtwappen, dem pommerschen Greifen, eine goldene Krone.

Im Jahre 1705, als es in Polen noch Thronkämpfe gab, zog die Herzogin Katarzyna Leszczyñska mit ihrer Tochter ins Schloss ein, 1711 kam zu ihnen auch der König Stanis³aw Leszczyñski. Im Jahre 1720 ging Stettin aufgrund des Friedensvertrag, der dem Nordkrieg ein Ende gesetzt hat, an Preußen über. Ins Schloss zog dann der Kommandant der Stettiner Garnison, General von Anhalt-Zerbst, dessen Tochter Prinzessin Sophia Augusta, die spätere Zarin von Russland, Katharina II. war. Im Jahre 1752 gründete der preußische König, Friedrich der Große, im Museumsflügel des Schlosses eine Münzprägerei.

Das Schloss wurde dann mehrmals umgebaut, viele Verzierungen wurden abgetragen, das Südeinfahrtstor wurde mit den bis in die heutige Zeit erhalten gebliebenen Rittermotiven (Panopolia) verziert. Im 19. Jahrhundert schritt die Verwüstung der Renaissanceausgestaltung fort. Die Gewölbe im Ostflügel wurden abgetragen. Nahezu vollständig (bis auf die Türme) wurde der Südflügel umgebaut, die Laubengänge um den Innenhof wurden abgetragen. Im Zuge der Anpassung an die Anforderungen der zivilen Verwaltung wurden Treppenhäuser und Innenkorridore gebaut.

Im Jahre 1902, als die Ämter aus dem Schloss ausgelagert wurden, versuchte man, dem Schloss in die Form der ehemaligen Residenz zurückzuführen. Renovierungsarbeiten wurden auch in den Jahren 1925-1926 und später durchgeführt. Im Krieg wurden sie abgebrochen. Im Jahre 1944 wurde das Schloss durch massive Bombenangriffe der Alliierten zerstört.

Im Jahre 1945 wurde Stettin Polen einverleibt und wurde in Szczecin umbenannt. 1946 wurden Sicherungsarbeiten am Schloss vorgenommen, wobei u.a. die herzogliche Krypta entdeckt wurde. Im Jahre 1948 begannen archäologische Arbeiten im Innenhof.

In den Jahren 1958-1980 ist das Schloss nach den Plänen des herzoglichen Renaissancesitzes wiederaufgebaut worden. In diesem repräsentativen Gebäude von Pomorze Zachodnie (Westpommern) sind Kulturinstitutionen untergebracht, die das Kulturzentrum unter dem Namen "Zamek Ksi±¿±t Pomorskich" ("Schloss der Pommerschen Herzöge") bilden. Hier gibt es auch die "Opera na Zamku" ("Oper im Schloss") und den "Urz±d Marsza³kowski Województwa Zachodniopomorskiego" (das "Marschallamt der Wojewodschaft Zachodniopomorskie").

Gäste des Schlosses waren u.a. Michai³ Gorbatschow, Lech Wa³êsa, der Ministerpräsident von Schweden Göran Persson, der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, der Führer des Freien Tibets, XIV. Dalai-Lama.

Die "Opera na Zamku" ("Oper im Schloss") bietet Opern-, Operettenaufführungen, moderne Musicals, Tanzaufführungen, Werke polnischer Opernliteratur in der Semi-Stage-Inszenierung. Sie hatte über 160 Erstaufführungen. Im Dauerrepertoire hat sie über zehn Stücke in polnischer Sprache und in Originalfassung. In der Sommersaison bereitet sie im Schlosshof Open-Air-Events vor, darunter den beliebten Großen Tenorwettbewerb. Die Oper bietet auch einen Vorstellungszyklus für Kinder und Schulkinder an.

"Zamek Ksi±¿±t Pomorskich" ("Schloss der Pommernherzöge") organisiert und bereitet vor: Konzerte, Ausstellungen, Konferenzen sowie wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Seminare, darunter auch solche, die die Geschichte von Pomorze Zachodnie (Westpommern) popularisieren. Im Dauerangebot gibt es u.a.: Sonntagskonzerte am Mittag, Kammerkonzerte im Kerzenlicht, jedes Jahr Gitarrenkonzerte im Frühling, Herbstlichen Musiksalon, Sommerliche Promenadenkonzerte und Internationales Chorfestival in Szczecin (Stettin), Internationales Festival für Orgel- und Kammermusik in Kamieñ Pomorski (Cammin), Internationales Festival "Musik in der Kathedrale" in Ko³obrzeg (Kolberg). Die Ausstellungstätigkeit umfasst im Durchschnitt 40 Ausstellungen im Jahr. Darunter gibt es: Präsentationen polnischer und europäischer Malerei, Ausstellungen moderner Kunst, Fotoausstellungen und Ausstellungen mit historischem Bezug. Im Schloss der Pommernherzöge gibt es darüber hinaus folgende Werkstätten: für Archäologie, für Kunstdenkmalpflege und für den Schutz des kulturellen Erbes. Im Münzflügel ist das Zentrum für Touristen- und Kulturinformation untergebracht.