Es wird eine Friedeborn-Chronik in polnischer Sprache geben.

Das Schloss der Pommerschen Herzöge hat einen Weg gefunden. Es wird eine Friedeborn-Chronik in polnischer Sprache geben.

Es wird an der lang erwarteten Übersetzung von Paul Friedeborns Chronik „Historische Beschreibung der Stadt Alten Stettin in Pommern“ gearbeitet. Herausgeber wird das Schloss der Pommerschen Herzöge in Szczecin sein, dem es gelungen ist, für die Erarbeitung und den Druck dieses Werkes eine EU-Förderung aus dem Programm INTERREG VA zu erhalten.

– Die Veröffentlichung der polnischen Version der Chronik ist ein sehr schwieriges und teures Projekt. Sie ist ein Teil eines umfangreichen Programms, „Kloster in der Stadt. Stadt im Kloster“, die wir gemeinsam mit unserem deutschen Partner, dem Dominikanerkloster in Prenzlau, durchführen, sagt Barbara Igielska, Direktorin des Schlosses der Pommerschen Herzöge in Szczecin. – Wir haben diese Herausforderung angenommen, weil das Schloss bereits über Erfahrungen bei den Veröffentlichungen verfügt; wir haben viele wichtige Publikationen zum kulturellen Erbe der Greifen-Dynastie, zur Geschichte der Stadt und der Region vorbereitet, und wir wissen, wie sehr Geschichtsliebhaber an der Übersetzung der Chronik interessiert sind. Wir sind der Bedeutung dieser Veröffentlichung bewusst. Dies ist die erste Chronik von Stettin, die Ereignisse von den frühesten Zeiten bis 1613 umfasst. Sie wurde von dem damaligen Sekretär des Stadtrates und später, ab 1630, dem Bürgermeister von Stettin geschrieben. Ein großer Vorteil ist, dass der Autor Archivmaterialien heranzieht, die heute nicht mehr existieren, und zeitgenössische Ereignisse – sowohl wichtige als auch triviale – beschreibt, dank derer wir etwas über das Leben und die Atmosphäre in Stettin zu jener Zeit erfahren.

Friedeborns Chronik besteht aus drei Bänden: Der erste stellt die Stadt von ihren Anfängen an dar, der zweite umfasst den Zeitraum vom Tod des Herzogs Bogislaw X. (1523) bis zum Tod Johann Friedrichs (1600), der dritte reicht bis zum Jahr 1613. Das Werk ist dem damaligen Herrscher des Herzogtums Pommern, Philipp II. gewidmet (auf den ersten Seiten befindet sich ein Porträt des Herzogs). An der Übersetzung (aus dem Deutschen und den klassischen Sprachen – Latein und Griechisch) arbeitet ein vom Schloss beauftragtes Team angesehener Forscher – Historiker, Archivare und Übersetzer: Prof. Agnieszka Gut, Dr. habil. Rafał Simiński, Jerzy Grzelak und Dr. Małgorzata Cieśluk. Die Fußnoten und das Glossar für den ersten Band wurden von Prof. Edward Rymar und für den dritten Band von Prof. Dr. habil. Paweł Gut erstellt.

– Die Chronik ist ein hervorragendes Werk sowohl vom literarischen als auch vom historischen Standpunkt aus, betont Prof. Paweł Gut. Er unterstreicht, dass Friedeborns Arbeit viele Informationen bringt, die heute aus anderen Quellen nicht mehr zu gewinnen sind. Informationen über die Stadt, Pommern, das Herzogsgeschlecht und Nachbarländer. – Unser übergeordnetes Ziel ist es, sie so ins heutige Polnisch zu übersetzen, dass es für heutige Leser verständlich ist und ein möglichst breites Publikum erreichen kann.

Seit einigen Jahren bemühten sich die Mitglieder der Stettiner Niederlassung des Verbandes der polnischen Archivare unter der Leitung der Initiatorin des Projekts, Alicja Kościelna, um die Übersetzung der „Historischen Beschreibung der Stadt Alten Stettin in Pommern“. Erst das Schloss der Pommerschen Herzöge in Szczecin bereitete das Projekt vor, fand einen Partner und bekam die Unterstützung der EU.

 

Das Projekt INT 188 „Kloster in der Stadt. Stadt im Kloster“ wird von der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Das Kooperationsprogramm INTERREG VA Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen im Rahmen des Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ des EFRE INTERREG VA. Es wird bis 2022 laufen. Für 2022 ist die polnische Ausgabe der Chronik geplant.

Im Rahmen des Projekts werden auch andere Aktivitäten durchgeführt, die die Integration der Bewohner, die Überwindung von Sprachbarrieren und den freien Zugang zu Wissen ermöglichen: Förderung des historischen und kulturellen Erbes der Euroregion Pomerania, Popularisierung des Wissens über die Geschichte der Städte des deutsch-polnischen Grenzgebietes und der Geschichte der Städte in Pommern und der Uckermark.

Das Schloss der Pommerschen Herzöge bereitet u.a. eine wissenschaftliche Tagung über Paul Friedeborn und sein Werk vor. Sie ist für den 10. Juli 2021 geplant (wegen Pandemie online).

 

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